Es geht nicht darum, die Erde zu retten – dabei überheben wir uns. Das können wir nicht. Das ist bloß Egomanie, ist unangebrachte Arroganz, also reine Dummheit.
Der Planet… macht sein eigenes Ding.
Was wir leisten können (und müssen) ist.., Verantwortung zu übernehmen.
Flora-Wesen verlassen ein Gebiet (sterben aus), wenn sie das Gebiet verlassen. Fauna-Wesen verschwinden unwiederbringlich, wenn sie unwiederbringlich verschwinden. Daran brauchen wir nichts zu ändern und daran können wir auch gar nichts ändern.
Aber wir können, wir sollten und wir müssen in den Erwachsen-Status (4) auf-wachsen, in den Reife-Status, der es uns ermöglicht, Verantwortung fürallunserHandeln zu übernehmen. Und das liegt im Bereich unserer Möglichkeiten.
Daß wir unsere Ehrfurcht vor der uns umgebenen und der uns durchdringenden Natur wiederbeleben – das können wir und das müssen wir.
Dankbarkeit… liegt im Bereich unserer Möglichkeiten. Wertschätzung… liegt auch im Bereich des Möglichen.
Das Erkennen, daß wir nicht alles machen können, was wir machen können, das können wir und das müssen wir… schnellstmöglich lernen.
Entweder durch Einsicht, oder durch deutliche Hinweise von Seiten der Natur.
Gier hat etwas mit Eigentum zu tun. Eigentum hat etwas mit Angst zu tun.
Die Angst – von was auch immer – nicht genug zu bekommen. Immer noch mehr haben wollen, „damit ich nicht umkomme“.
Gier wütet jenseits der Menschenwürde. Denn zur Würde des Menschen gehört auch: Irgendwann den Hals voll kriegen zu können.
Das gesunde Ziel von Eigentum ist: Schutz der Privatsphäre, Erweiterung der Möglichkeiten des Ausdrucks, Loslassen können, Teilen mögen, Feiern und Freude empfinden.
Wird Eigentum zum Selbstzweck, liegt eine gewisse „Anomalie“ vor. Extreme Sucht-Phänomene können sich letztlich gemeinschaftschädigend auswirken.
Die gute Nachricht: Sie lassen sich therapeutisch behandeln.
Jede Revolution ist viel weniger Bauplatz der Zukunft als Auktion der Vergangenheit.
– Heimito von Doderer
Ja, die Revolution ist mit dem Umstürzen des Alten beschäftigt.
Hier ist der Gott der Zerstörung am Werk und der Gott der Konstruktivität hält sich vorläufig noch ein wenig abseits.
Auf die Entwicklung der Geistigen Reife übertragen, handelt es sich hier um die Phase des Rebellen (3), des jugendlichen Heißsporns, während erst die folgende Ebene den sich verantwortlich sehenden und also konstruktiv tätigen Erwachsenen (4) abbildet.
Nur wer ein Auge dafür hat, sieht etwas Schönes und Gutes, in jedem Wetter, er findet Schnee, brennende Sonne, Sturm und ruhiges Wetter schön, hat alle Jahreszeiten gern und ist im Grunde damit zufrieden, daß die Dinge so sind wie sie sind.
Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung.
~ Marcel Marceau
Nicht nur im ersten Moment. 🙂 Sprache ist ein gern verwendetes Mittel, um Nähe zu vermeiden.
Der größte Abstandhalter ist die Sprache; die Liebe ist wortlos und eliminiert jede Distanz.
Wer Abstand will, fängt an zu reden.
Sprache hat an sich keinen Wert.
Sprache… hat einen Wert als Verständigungsmittel nur dann, wenn sie auch tatsächlich der leichteren Verständigung dient.
Ob sie die Regeln der Orthographie erfüllt, ist nebensächlich.
Hier ist die Verbal-Sprache gemeint. Natürlich kennen wir auch noch andere Formen von Sprache:
Verbal-Sprache
Darstellung
Gestus
Schrift
Mimik
Klang
Doch haben wir der „bewußten“ Verbal-Kommunikation den Vorrang gegeben. Der anderen Formen sind wir uns im Gespräch kaum oder eher selten bewußt.
Unter der Voraussetzung, daß sich mindestens zwei Personen mindestens in Sichtweite befinden, hat Paul Watzlawick Recht, wenn er sagt, daß Nicht-Kommunikation unmöglich sei. Bedingungslos ist sein Satz nicht zutreffend.
Frage: „Welchen Wert haben Wort und Sprache?“
Wort und Sprache haben nicht den Wert, den wir ihnen üblicherweise beimessen. Sie sind letztlich von unter-geordneter Bedeutung.
Wort… ist Teil der Sprache.
Sprache… ist ein Teil der Kommunikation.
Kommunikation… ist ein Hilfskonstrukt für gutes Verstehen.
Verstehen… ist der Wert, nicht das Reden. Wo man sich versteht, braucht nicht viel gesprochen zu werden.
Und solange Verstehen gegeben ist, ist die „Perfektion“ der Wörter oder deren Platzierung… zweitrangig.
Im TV… hörte ich einen Schweizer sagen, daß er mal versucht habe, mit einem Kölner auf „Hochdeutsch“ zu kommunizieren. Es hätte nicht wirklich geklappt, sagte er. Daraufhin hätten sie beschlossen, sich in ihren jeweiligen Dialekten zu unterhalten. Nun, sagte er, hätten sie sich prima verstehen können.
Wörter, Begriffe, Sprache und Kommunikation sind bloß wert-unterstützende Konstrukte.
Und wenn entweder die kognitive Kompetenz oder die für das Verständnis erforderliche Reife gerade nicht vorhanden sind, nützt auch das „perfekte Wort“ an der „richtigen Stelle“ nichts.
Verstehens-Bereitschaft… ist wichtiger als das Wort.
Wir verstehen uns besser, wenn der Kopf gelegentlich in den Urlaub geschickt wird.
Im TV… sah ich mal eine junge Familie, die eine längere Zeit auf dem Segelboot verbracht hatte. Das jüngste Kind kannte bis dato nahezu nur das Wasser: Es war auf dem Boot geboren worden. Den Schulunterricht übernahmen die Eltern und (fast) jedes Familienmitglied bediente gelegentlich die Kamera. Eines Tages legten sie an einer fremden Südsee-Insel an. Auf ihr lebte ein der Familie völlig unbekannter Stamm von Menschen in einfachsten Verhältnissen. Die weißen Eltern setzten sich zu den Erwachsenen vor die große Hütte ans Feuer und die Jugendlichen des Dorfes nahmen die weißen Kinder mit in den Urwald. Nach ein paar Tagen verabschiedete sich die deutsche Familie wieder. Alle, die Einheimischen, wie die Gäste saßen rundherum im Kreis rücklings an der „Wand“ der Hütte und weinten gemeinsam still vor sich hin.
Wenn Sprache nicht möglich ist, geht der Blick auf´s Wesentliche.
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Der Sprache Ende
Durch den Versuch, etwas zu erklären, was über Worte hinausgeht, ziehen wir das Heilige auf das Niveau des Profanen und verlieren damit etwas sehr Wertvolles, ohne jemand anderem zu nützen. So wie sich das Mysterium der Liebe nur entfalten kann, wenn es den Augen der Menge entzogen ist, und wie der Liebende seine Liebe nicht mit Aussenstehenden diskutieren wird, in gleicher Weise kann das Mysterium der inneren Verwandlung nur dann vor sich gehen, wenn es dem müssigen Geschwätz der Welt entzogen bleibt.
Warum? Nur weil es „meine“ Gedanken sind, müssen sie noch nicht vor Weisheit triefen. Eine ordentliche Portion Skepsis ist eine Sache der Intelligenz. Für das Glauben… braucht ´s nicht so viel davon.
Warum nicht grundsätzlich alle Gedanken und alle Texte die uns begegnen, durch den eigenen Scanner laufen lassen, um sie auf Qualität und Wahrheitsgehalt zu prüfen? Die vermeintlich „eigenen“ inklusive. Selbstverständlich!
Zur geistigen Emanzipation, zu der du mit deinem Satz wohl einladen möchtest, gehört grundsätzlich, auch die eigenen Gedanken… der Prüfung zu unterziehen.
Was ist das Eine, das alle anderen Tugenden in sich faßt? Mitgefühl.
– Buddha
Tugenden = sind Verhaltens-Erwartungen.
Sie sind uns nützlich, weil sie als Tools dabei helfen können, daß eine Gesellschaft besser funktioniert; aber:
Als Elemente der Moral werden uns die Tugenden von Außen aufgesetzt!
Darum rangieren sie – an der Geistigen Reife gespiegelt – auf sehr niedrigem (2) Niveau. Das trifft auch auf das Mitgefühl zu, sofern es von Anderen (oder dem Gewissen) erwartet wird. Denn dann handelt es sich bloß um eine Geste von „Mitgefühl“, um eine Attrappe.
Ein braves, also tugendhaftes Verhalten ist eine Maske, weil: Nicht authentisch.
Tugenden = sind Mittel zur Anpassung.
Ist Mitgefühl echt, ist es nicht bloß eine Tugend, sondern… Mitgefühl.