Unser Wissen

Durch unser Wissen unterscheiden wir uns nur wenig, in unserer grenzenlosen Unwissenheit aber sind wir alle gleich.

– Karl Raimund Popper

Das sind weise Worte. 

Und was du hier sagst, gilt nicht nur für vermeintliches Wissen. Auch in dem, was wir denken, in dem, was wir sagen und in dem, was wir tun unterscheiden wir uns bei Licht betrachtet so minimal, daß es der Rede nicht wert ist.

In dem was wir sind, sind wir
ausnahmslos alle 100% gleich.

Wir sind Brüder. Ob wir uns nun gegenseitig erschlagen, oder nicht.

Nur, wenn wir verblendet sind und den Bruder nicht als Bruder erkennen, können wir Spielzeugbomben basteln und Krieg führen.

In Beethoven´s Ode an die Freude singt man: „Alle Menschen werden Brüder…“ Aber das ist falsch, denn…

Alle Menschen SIND Brüder.

Je genauer wir hinsehen, desto schneller schmelzen die Unterschiede dahin.

Schöpfung

Das Universum kann sich selber aus dem Nichts erschaffen.

– Stephen Hawking

Aber das Nichts ist
nicht gleich Nichts.

Das Nichts ist bloß nichts, mit dem unser kleiner logisch funktionierender Verstand etwas anfangen könnte. Das Nichts ist zu groß für ihn. Der Verstand ist so wenig für das Nichts gebaut, wie der Vorschlaghammer für das Programmieren eines Roboters.

Wenn wir mit dem Verstand identifiziert sind – und somit die Weisheit außen vor lassen – glauben wir, mit dem Fingerhut den Himmel ausschöpfen zu können.

Ohne den Einfluß der Weisheit ist
der Verstand so dumm wie Stroh.

Zweite Perspektive: Das Universum kann nichts erschaffen. – Auch nicht aus dem Nichts. Aufgrund der Funktion unserer Sinne im Zusammenspiel mit dem Verstand, glauben wir schlußfolgernd (Interpretation), Geschehen wahrzunehmen.

Dieses  g e s c h e h e n  ist  Einheit.

Es gibt keinen Nanometer Trennung in dem Geschehen, das du hier erschaffen nennst. Nichts und Niemand erschafft und nichts wird erschaffen, von niemand – auch nicht vom Universum.

In unserem überschaubaren Verständnis-Radius hingegen, im gesellschaftlichen Leben, macht die Annahme von Dualität Sinn. Hier unterscheiden wir vernünftigerweise das schaffende Subjekt vom geschaffenen Objekt.

Genauso wie ein Kind, das in einem Sandkasten einen „Kuchen backt“:
Das Kind (Subjekt) → verfolgt die Absicht (Idee, Skizze) → über das
Mittel Förmchen (Matrize, Werkzeug) → den Sand (Objekt), → seine
Form, → seine Funktion und → seine (ideelle) Wertigkeit zu ändern.

Hier ist der Verstand von Nutzen.

Weisheit ist…

Weisheit ist nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können.

– Hermann Hesse

Romantische Formulierungen fördern selten die Klarheit.

Weisheit ist nichts…
als eine Bereitschaft. – Hermann Hesse

So weit, so gut. Denn ja, genau so ist es. Doch leider geht der Satz dann noch weiter. 🙂

1. Weisheit ist kein (!) Denken, sondern eher ein spontanes Wissen.
2. Einheit IST.

Sie muß nicht erst…
und kann auch gar nicht gedacht werden.
Dafür ist der Verstand nicht gemacht. Seine Profession ist die Dualität.

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Fallen in die Mitte….  reicht aus.
Jenseits des Denkens ist Einheit.

Hermann Hesse: Weisheit ist eine geheime Kunst…“

…aber nur für jene, die darauf bestehen, sich selbst etwas vorzumachen und die Welt ausschließlich durch den Verstand betrachten zu wollen, denn: Die Weisheit ist weder geheim, noch ist sie eine Kunst (-fertigkeit) oder gar künstlich.

Weisheit ist überhaupt nichts Besonderes, nichts Spektakuläres!
Sie ist allen Menschen zugänglich. – Ausnahmslos. Zu jeder Zeit.