Freiheit

Freiheit

Der Freiheits-Begriff macht erst Sinn,
wenn eine Unfreiheit erfahren wurde.

Freiheit = ist, tun und lassen können.

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Frei ist, wer in Ketten tanzen kann.

― Friedrich Nietzsche

Das ist wohl wahr: Wir können auf unsere Begrenztheiten fokussieren oder auf unsere Freiheiten.

Wer seine Freiheit sehen kann, wird tanzen.
Die Umstände werden ihn nicht behindern.

Aber Achtung!

Ketten sind keine Voraussetzung
…die Freiheit erleben zu können!

Es soll Leute geben, die, obwohl nirgends (an-)gebunden, dennoch nicht tanzen können: Sie können ihre Freiheit gar nicht sehen und also… auch nicht feiern.

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Freiheit für… oder von…

Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will.

― Jean-Jacques Rousseau

Ja, Freiheit bedeutet einerseits, daß du lassen kannst, was du nicht willst, Freiheit bedeutet aber auch, daß du tun kannst, was du tatsächlich tun willst und Freiheit bedeutet zudem, daß du tun kannst, was du nicht tun willst. Auch das gehört zur Freiheit.

Sie beinhaltet mehr, als nur ein entweder/oder. Viel eher ist sie ein sowohl/als auch. Sie ist größer als du denkst.

Freiheit ist einer der Begriffe, die eine größere Zahl an Bedeutungen haben können. Das Zitat enthält bereits  z w e i  grundverschiedene Formen von Freiheit:

  • Die Freiheit für… etwas.
  • Die Freiheit von… etwas.

Der erste Teil des Satzes beinhaltet die „Freiheit für…“

Jean-Jacques Rousseau: „Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will.“

Das ist Quatsch, Jean-Jaques. Natürlich ist es eine der Möglichkeiten von Freiheit, daß der Mensch tun kann, wonach ihm gerade ist. Auf diese Form von Freiheit kann man sich mit den meisten Menschen verständigen.

VERANTWORTUNG  ist
transzendierte Freiheit.

Verantwortung (freiwillig !) übernehmen, geht über das Grundbedürfnis nach Freiheit hinaus. Die Einschränkungen/Unfreiheiten, die angenommene Verantwortung mit sich bringt, sind… Teil der Freiheit.

Die Freiheit zur Verantwortung schwingt auf einer höheren Ebene (4) der Reife.

Jean-Jacques Rousseau sagt: „Die Freiheit des Menschen liegt … darin, … daß er nicht tun muß, was er nicht will.“

Dieser Satzteil erwähnt die Freiheit von

Die Freiheit von körperlicher und psychologischer Einengung. Kein Gehorsam, keine Gängelung, keine Nötigung, keine Entwürdigung. Dieser Aspekt des Begriffs Freiheit hat sehr viel mit Würde zu tun.

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Freiheit des Handelns

Die Freiheit besteht darin, daß man alles
tun kann, was einem anderen nicht schadet.

― Matthias Claudius

Freiheit ist Freiheit und umschließt per se… alle (!) Möglichkeiten.

Andernfalls handelt es sich um was auch immer aber nicht um Freiheit.

  • Warum kennen wir z.B. „gute“ Taten und „schlechte“ Taten?
  • Warum gibt es so viel extreme Armut und solchen extremen Reichtum?
  • Warum kennen wir im menschlichen Miteinander Macht und Ohnmacht?

Weil: Anders als andere Wesen (z.B. die Tiere), kennt der Mensch die Freiheit.

Wir haben die Freiheit der Wahl.
Innerhalb dieser Freiheit sind wir zu allem fähig.

Verhalten wir uns so, daß wir anderen nicht schaden, kann das mindestens zwei Gründe haben:

A – Wir verhalten uns „richtig“ aufgrund einer von außen gesetzten, und damit die Freiheit einschränkenden Moral.
B – Wir verhalten uns „richtig“ aufgrund von Bewußtheit, bzw. un/über-persönlicher Empathie. In diesem
Fall schaden wir auch niemanden ― bleiben aber in Freiheit.

Moral bindet.
Bewußtheit und Empathie… nicht.

Moral  📌

Klugheit

Klugheit ist nur Erfahrung, die alle Menschen, die sich gleich lang mit den gleichen Dingen beschäftigen, gleichermaßen erwerben. Was diese Gleichheit vielleicht unglaubwürdig erscheinen lässt, ist nur eine selbstgefällige Eingenommenheit von der eigenen Weisheit, von der fast alle Menschen annehmen, sie besäßen sie in einem höheren Maße als das gewöhnliche Volk.

– Thomas Hobbes

Ja, die Weisheit ist ― anders als materielle Dinge ― nicht verknappbar. Weisheit ist nicht exklusiv, sondern ist jedem Menschen jederzeit kostenlos erreichbar. Es liegt bei jedem Einzelnen von uns, es steht uns völlig frei, ob wir uns in sie einstimmen oder nicht.

Ich will aber noch auf den Unterschied zwischen Klugheit und Weisheit hinweisen:

Zum Beispiel nennen wir jemanden „klug“, der die (uns allen gleichermaßen umgebende) Intelligenz zielgerichtet – also klug – zu nutzen weiß, um eine Atom-Kern-Spaltung durchzuführen. So jemanden ehren wir obendrein mit einem Preis. Ist diese aggressive Handlungsweise aber auch weise?

Atomos = Das Unteilbare

Ist es weise, dem Planeten und ihren Bewohnern einen auf mehr als eine Million Jahre bedrohlichen Müll zu hinterlassen, obwohl wir nicht einmal einen dorthin postierten Hausmeister bezahlen können?

Es mag klug sein, ein paar Grenzen zu überschreiten,
weise ist es, Grenzen als solche erkennen zu können.

Klugheit ist eine vergleichbar
niedrige Ebene der Intelligenz.

Schon die Verantwortung steht, an den Graden der Reife gemessen, weit über der Klugheit. Ein kluger Mensch ist selten weise und ein weiser Mensch ist nicht unbedingt auch ein kluger. Kluge Menschen werden einen weisen… wohl eher „dumm“ nennen.

Thomas Hobbes: „…eine selbstgefällige Eingenommenheit von der eigenen Weisheit“

Eine „selbstgefällige Eingenommenheit“ und Weisheit schließen sich aus. Ja, die Klugheit verträgt sich mit dem Ego ― aber nicht die Weisheit.

Und schließlich: Es gibt keine „eigene Weisheit“. Die gibt es genauso wenig, wie es eine „eigene Liebe“ gibt. In beide können wir uns einstimmen, doch niemals können wir über sie verfügen.

Weisheit & Liebe sind
niemandes Eigentum.


Diese Vier wollen stets klar von einander unterschieden werden:

Klugheit
Weisheit
◾ Intelligenz
Geistige Reife


KI / Entscheidung

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Einspruch, Nirmalo ! Das ist so nicht ganz zutreffend. 

  • Maschinen können nichts verantworten.

Das ist richtig, aber: 

  • Maschinen können nicht entscheiden, sie müssen entscheiden.

Sie sind so programmiert, daß sie „entscheiden“ und wie sie entscheiden. Sie haben keine Wahl (-Freiheit). Und selbst das ist nicht ganz richtig: Maschinen entscheiden nicht wirklich,

  • Maschinen funktionieren. 

Zwischen dem Impuls, auf den die Maschinen reagieren müssen und der auf den Impuls folgenden Reaktion existiert kein Entscheidungs-Spielraum. Den wir Menschen brauchen, wenn wir zunächst – also vor unserer Reaktion – reflektieren wollen:

Denken braucht Zeit.

Im Gegensatz zum Menschen sind Maschinen unabhängig von Art und Umfang der das Programm bestimmenden Algorithmen  grundsätzlich nicht frei in ihrer Entscheidung. Sie haben keinen (eigenen) Willen. In Allem unterliegen sie dem Willen der (sie programmierenden) Menschen. 

Roboter sind in ihren „Entscheidungen“ nicht einmal annähernd so frei, wie die Pferde vor der Postkutsche.

Genau genommen ist es gar keine Entscheidung,
denn die setzt Freiheit zur Entscheidung voraus.

Betreff der (scheinbar !) autonom agierenden Maschinen kann man also maximal von Schein-Entscheidungen sprechen.

Nirmalo

Es ist Teil unserer Freiheit…, uns
selbst widersprechen zu können.

Klimawandel

Es geht nicht darum, die Erde zu retten – dabei überheben wir uns. Das können wir nicht. Das ist bloß Egomanie, ist unangebrachte Arroganz, also reine Dummheit.

Der Planet… macht sein eigenes Ding.

Was wir leisten können (und müssen)
ist.., Verantwortung zu übernehmen.

Flora-Wesen verlassen ein Gebiet (sterben aus), wenn sie das Gebiet verlassen. Fauna-Wesen verschwinden unwiederbringlich, wenn sie unwiederbringlich verschwinden. Daran brauchen wir nichts zu ändern und daran können wir auch gar nichts ändern.

Aber wir können, wir sollten und wir müssen in den Erwachsen-Status (4) auf-wachsen, in den Reife-Status, der es uns ermöglicht, Verantwortung für all unser Handeln zu übernehmen. Und das liegt im Bereich unserer Möglichkeiten.

Daß wir unsere Ehrfurcht vor der uns umgebenen und der uns durchdringenden Natur wiederbeleben – das können wir und das müssen wir.

Dankbarkeit… liegt im Bereich unserer Möglichkeiten.
Wertschätzung… liegt auch im Bereich des Möglichen.

Das Erkennen, daß wir nicht alles machen können, was wir machen können,
das können wir und das müssen wir… schnellstmöglich lernen.

Entweder durch Einsicht, oder durch deutliche Hinweise von Seiten der Natur.

Freudiges Lernen
ist leichtes Lernen.