Russels Teekanne

Bertrand Russell, Glaube, Intelligenz, Logik,
Da schwebt sie…

Niemand kann beweisen, daß es zwischen der Erde und dem Mars keine Porzellan-Teekanne gibt, die sich auf einer elliptischen Umlaufbahn bewegt, aber niemand hält dies für wahrscheinlich genug, als daß es realistischerweise erwogen werden müßte. Ich halte den christlichen Gott für ebenso unwahrscheinlich.

― Bertrand Russell

Die erklärten Atheisten verkennen, daß sie sich nicht aus der Umlaufbahn um die Theisten lösen können.

In Glaubenssachen spielen weder die Wahrscheinlichkeit, noch Beweisverfahren – welcher Art auch immer – eine Rolle. Diese Methoden sind hier fehl am Platz.

Denn der Glaubende muß nichts beweisen. Hier geht es nicht um eine objektivierbare Form der Wahrheit, sondern um den Wunsch nach einem subjektiv plausiblen Modell.

Ein Beweisverfahren setzt prinzipiell die
Unentschiedenheit und Offenheit voraus.

Ein Glaubenssystem dagegen hat seine eigene Logik und… ist eine geschlossene Sache.

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Conclusio: Das Glauben eines Menschen geht uns anderen nichts an.

Beweisverfahren lassen sich nicht immer und überall anwenden. Bei Nutzung von etwas Intelligenz finden wir heraus, wann sie angebracht sind und wann nicht.

Intelligenz „schaffen“ ?

Solange wir nicht wissen, wie menschliche Intelligenz zustande kommt, können wir keine künstliche Intelligenz schaffen.

― Reinhard Furrer

Klingt ein bißchen so, als wäre es nur eine Frage der Zeit und als wäre die Intelligenz so etwas wie die LEGO- oder FISCHER-Technik.

Eine Dampfmaschine funktioniert.

Die Dampfmaschine wurde aufgrund einer Idee des Menschen entwickelt und zusammengebaut. Die Intelligenz ist dagegen… nichts Zusammengebautes.

❌  Intelligenz „funktioniert“ nicht. 

Erschaffen können wir nur, was kleiner ist als unser begrenzter Verstand. Intelligenz ist aber unendlich größer.

Können wir eine Möhre erschaffen? Bereits sie ist größer, als daß unser Verstand sie in Gänze erfassen könnte. Mit Hilfe der Intelligenz können wir herausfinden, was ihren Anbau, ihr Wachstum, ihren Geschmack begünstigt, wir können ihren Bauplan studieren, ihn sogar modifizieren, aber wir sind nicht imstande, auch nur eine einzige Möhre zu erschaffen.

Wir können uns nicht jenseits der Creation stellen; allenfalls können wir uns in sie eintunen.

Wir brauchen nicht zu wissen,
wie Intelligenz
funktioniert, doch
dürfen wir sie uneingeschränkt nutzen.

Wir müssen auch nicht wissen, was Liebe ist. Dennoch geschieht Liebe, die weit größer ist als unser kleiner Verstand.

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Krücken

Prasad: „Gibt es künstliche Intelligenz?“

1. Es gibt keine „künstliche Intelligenz“.

Intelligenz ist – wie auch die Liebe – kein Objekt. Sie ist größer als wir und nicht handhabbar. Wir können uns ihr öffnen, aber nicht mit ihr verfahren.

All unser Denken, all unser Streben, alle unsere Tätigkeiten sind entweder intelligent angelegt und entschieden, oder auch… nicht intelligent.

Krücke = ist eine von uns beabsichtigte (künstliche) Konstruktion von Wirksamkeit, zur (meist temporär) hilfsweisen Unterstützung von Vorhaben.

  • Google & Co. = ist ausgelagertes Gedächtnis.
  • Computer = ist ausgelagertes Denken.
  • Roboter = ist ausgelagerte Aktion.

Computer und Roboter – wie genial ausgefeilt deren Fähigkeiten und Fertigkeiten auch sein mögen – sind gute oder schlechte, nützliche oder auch schädliche Krücken.

Die Intentionen (Absicht, Intelligenz, Reife, Fähigkeit, Mitgefühl) der Nutzer bestimmen Ziel und Wert der maschinenunterstützten Ergebnisse.

2. Verantwortung läßt sich nicht auslagern !

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Robotik

Frage: „Was haben Roboter und Rohrzange gemeinsam?“

Beides sind Werkzeuge in der Hand des Menschen. Das Werkzeug „Roboter“ ist bloß etwas komplizierter gestaltet.

Roboter = ist eine (scheinbar) selbsttätig agierende Maschine, die im Rahmen ihrer Programmierung ein beliebig umfangreiches Aufgabenkonglomerat im ihr zugewiesenen Zeitfeld präzise ausführt.

Der Roboter ist ein kompliziert gebautes Werkzeug des Menschen. Seine Programmierung widerspiegelt exakt die Intention des Auftraggebers.

Doch selbst die kompliziertest gestaltete Maschine ist als „selbstbeweglicher“ Computer genau so dumm wie eine Rohrzange.

Den Unterschied macht die Handhabung:

Die Rohrzange (im Wortsinne) handhaben wir noch selbst, mit dem Roboter geben wir die Handhabung ab. Aber die Verantwortung darüber, was durch den Einsatz des jeweiligen Werkzeugs geschieht, bleibt in beiden Fällen bei uns.

Ob wir handhaben, oder ob wir handhaben lassen:
Wir Menschen sind und bleiben verantwortlich!

Es liegt an uns, an unserer Offenheit zu Intelligenz und Mitgefühl, wie wir die Maschinen programmieren, welche Logarithmen wir vorgeben, welche Parameter wir setzen.

Der Grad unserer Geistigen Reife bestimmt den Grad der Maschinen-“Intelligenz“ und letztlich den Wert des Ganzen, in Bezug auf Effizienz und Gemeinwohl-Kompatibilität.

Es ist der Grad unserer Bereitschaft, nicht nur zu tun, was wir in unserer Freiheit tun können, sondern uns von der Weisheit leiten zu lassen – was schließlich über Segen oder Fluch der durch uns gestalteten, scheinbar (!) selbständig handelnden Maschinen entscheidet.

Unabhängig von der unabweisbaren Nützlichkeit für uns Menschen, sind die (vielleicht „intelligent“ erscheinenden) Roboter immer nur Repräsentanten unserer kognitiven und motorisch umsetzbaren Fertigkeiten plus dem Stand unserer Geistigen Reife.

„Intelligente Maschinen“ sind nicht möglich.

Der Intelligenz-Begriff wird in diesem Zusammenhang auf verfälschende, irreführende Weise genutzt.

Möglich sind (durch uns Menschen) entweder dumm, gefährlich oder aber intelligent und verantwortlich programmierte Maschinen, die prinzipiell allen Menschen Nutzen bringen (können) und weder ihnen, noch der gesamten Umwelt Schaden zufügen.

PC & Ethik

Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.

– John Osborne

Das stimmt so nicht wirklich.

Intelligenz ist nicht (!) identisch mit Vernunft.
Und Vernunft ist nicht identisch mit Weisheit!

Die Vernunft ist ein abstraktes menschliches Konstrukt – die Intelligenz nicht, die gibt es wirklich. Letztere kennt seehr viele Ausdrucks-Formen. Der intellektuell oder rational funktionierende Verstand mit seinen Möglichkeiten… ist nur eine davon.

Gemeint ist hier: Der nach logischen und zweckorientierten Konzepten („vernünftig“) funktionierende menschliche Verstand.

Der Computer ist nicht eine Weiterentwicklung des Menschen, sondern nur eine Fortführung der Möglichkeiten der logischen Sparte des Verstandes auf technischer Ebene.

Und ja, eine Moral spielt hier keine Rolle. Die Maschine kennt kein Gewissen, denn dazu bräuchte sie erstens: Wahlfreiheit.

Die ethischen Parameter bleiben an den Konstrukteur gebunden, bzw. stehen in Relation zur Geistigen Reife derer, welche die Programmierungen beauftragen und damit verantworten.

Anfangs…

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Lesen ist wie das Telefonieren, wie das Reden oder das Schreiben… nur ein Vehikel, ein Werkzeug. Es geht um die Vermittlung von Informationen und Botschaften von A nach B.

Das Lesen als solches sagt weder etwas aus über die geistige oder sachliche Qualität des Lesestoffs, noch über die Auffassungsvoraussetzungen oder die Geistige Reife des Lesenden.

Nicht das Lesen an sich ist von Bedeutung, sondern die Qualität
des Transmissionierten in Verbindung mit der, der Rezeption.

Letzte Ziele?

Intelligenz macht uns die Wechselbeziehung von Mitteln und Zwecken deutlich. Aber bloßes Denken kann uns keinen Sinn für die letzten und fundamentalen Ziele geben.

– Albert Einstein

Albert Einstein: „Intelligenz macht uns die Wechselbeziehung von Mitteln und Zwecken deutlich.“

Wenn wir intelligent verfahren, werden wir immer zwischen Mittel und Zweck (im Sinne von Ziel) klar unterscheiden. Aber Achtung:

Wissenschaft = ist Mittel.

Manchmal ein gutes, manchmal ein schlechtes, aber niemals End-Zweck!

Albert Einstein: „Aber bloßes Denken kann uns keinen Sinn für die letzten und fundamentalen Ziele geben.“

1. Ja, denn dazu ist das Denken nicht in der Lage. Auch das Denken ist bloß ein – zwar in manchen Bereichen nützliches, aber in anderen… komplett untaugliches – Mittel.

2. Die Formulierung „bloßes Denken“ ist unsinnig, weil hiermit suggeriert wird, es gäbe noch andere Formen oder Add-ons des Denkens. Denken ist Denken und nichts sonst. Es ist Unterstützung, hat also bloß Hilfsfunktion. Für die wesentlichen Dinge des Lebens ist das Denken irrelevant.

3. Das Wort „Ziel“ ist in diesem Zusammenhang ebenfalls unsinnig: Welches Ziel hat die Sonne, wenn sie gerade aufgeht? Den Zenit? Den Untergang? Etwas dazwischen? Welches Ziel hat der Baum, wenn die beiden ersten Blättchen die Schale des Samens durchbrechen? Jeder einzelne Augenblick im Leben des Baumes hat seinen eigenen Wert.

Ziel = ist bloß eine Idee.
Ziel ist ein Konstrukt des Verstandes.

Es gibt kein Ziel, außer wir formulieren gerade eines. Dann geben wir ihm gerne einen hohen Wert, dem wir Weg & Mittel sträflich wert-unterordnen. Sträflich, weil auch für unser Leben gilt:

Der einzelne Augenblick
…hat den höchsten Wert.

Ob der Verstand, ob unser Denken damit in Übereinstimmung geht, oder nicht.

Denkende Wesen

Es scheint mir, daß der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist.

– Max Born

Max, es ist nicht das Denken, woran es fehlt.
Was uns fehlt, ist eine ganz andere Qualität.
Und die Natur ist dafür nicht verantwortlich!

Gedacht wird sehr viel. Die meisten Menschen denken nahezu ununterbrochen und sind noch stolz drauf: „Ich denke, also bin ich!“ Damit wird nahegelegt, daß man das Denken als die Seele seiner Existenz ansieht.

Wir dürfen nicht alles allein vom Verstand erwarten.
Er ist ein nützlicher Automat, das war´s auch schon.

Banalität ist, mit einem plappernden Denk-Automaten durch die Welt zu laufen. – Der Denk-Apparat ist, wie wir alle leicht selber herausfinden können, in diesem Modus nicht einmal sonderlich hilfreich.

Außergewöhnlich ist, wenn wir denn mal einen Abstand von den Denkvorgängen gewinnen, wenn wir gelegentlich still sein können, also den Verstand nur bei Bedarf „gebrauchen“ und ihn damit erst – wie jedes andere Werkzeug – sinnvoll einsetzen.

Die Menschen suchen „im All“ nach intelligenten Wesen. Alternativ könnten wir selber die uns zugängliche Intelligenz nutzen, um weise handeln zu können: Dann bräuchten wir woanders nicht weiter zu suchen. Das wäre intelligent und effizient.

Es sind die höheren Ebenen der Intelligenz und unsere Empathiefähigkeit, die wir in unser Denken einfließen lassen müssen, wenn wir – dem Selbstbild der meisten Menschen gemäß – humanistisch handeln wollen.

Die Intuition ist ein besonders wichtiger Teil der uns allen zur Verfügung stehenden Intelligenz, der aber in unseren Schulen und Universitäten derzeit nicht die nötige (meist gar keine) Beachtung findet.

Nein, es ist nicht die Natur, die gescheitert ist. Sie ist es schließlich, die uns alles Erforderliche zur Verfügung stellt! Allenfalls sind wir es selbst, die scheitern, wegen Unterlassung des Offensichtlichen.

Statt uns über die Natur oder vermeintlich nicht-denkende Menschen zu beklagen, könnten wir alternativ… der Dankbarkeit eine Chance geben.

PS: Unsere höheren Möglichkeiten haben keine Direktverbindung zum Verstand.