Russels Teekanne

Bertrand Russell, Glaube, Intelligenz, Logik,
Da schwebt sie…

Niemand kann beweisen, daß es zwischen der Erde und dem Mars keine Porzellan-Teekanne gibt, die sich auf einer elliptischen Umlaufbahn bewegt, aber niemand hält dies für wahrscheinlich genug, als daß es realistischerweise erwogen werden müßte. Ich halte den christlichen Gott für ebenso unwahrscheinlich.

― Bertrand Russell

Die erklärten Atheisten verkennen, daß sie sich nicht aus der Umlaufbahn um die Theisten lösen können.

In Glaubenssachen spielen weder die Wahrscheinlichkeit, noch Beweisverfahren – welcher Art auch immer – eine Rolle. Diese Methoden sind hier fehl am Platz.

Denn der Glaubende muß nichts beweisen. Hier geht es nicht um eine objektivierbare Form der Wahrheit, sondern um den Wunsch nach einem subjektiv plausiblen Modell.

Ein Beweisverfahren setzt prinzipiell die
Unentschiedenheit und Offenheit voraus.

Ein Glaubenssystem dagegen hat seine eigene Logik und… ist eine geschlossene Sache.

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Conclusio: Das Glauben eines Menschen geht uns anderen nichts an.

Beweisverfahren lassen sich nicht immer und überall anwenden. Bei Nutzung von etwas Intelligenz finden wir heraus, wann sie angebracht sind und wann nicht.

Glaube

Glaube an deine eigenen Gedanken.

– Ralph Waldo Emerson

Warum? Nur weil es „meine“ Gedanken sind, müssen sie noch nicht vor Weisheit triefen. Eine ordentliche Portion Skepsis ist eine Sache der Intelligenz. Für das Glauben…  braucht ´s nicht so viel davon.

Warum nicht grundsätzlich alle Gedanken und alle Texte die uns begegnen, durch den eigenen Scanner laufen lassen, um sie auf Qualität und Wahrheitsgehalt zu prüfen? Die vermeintlich „eigenen“ inklusive. Selbstverständlich!

Zur geistigen Emanzipation, zu der du mit deinem Satz wohl einladen möchtest, gehört grundsätzlich, auch die eigenen Gedanken…  der Prüfung zu unterziehen.