Arithmetik

1 x 1 = 1, unzweifelhaft. Aber 1² ist nicht 1, weil das Quadrat einer gegebenen Zahl größer sein muß als die Zahl selbst. Die Wurzel aus 1 kann logischerweise nicht 1 sein, weil die Wurzel aus einer Zahl kleiner sein muß als die Zahl selbst. Aber mathematisch oder formal ist √1 = 1. Die Mathematik widerspricht in diesem Falle der Logik oder der reinen Vernunft, und darum ist die Mathematik in diesem Kardinalfalle vernunftwidrig. Auf dieser Sinnlosigkeit, der 1, bauen sich dann alle Werte auf, und in diesen falschen Werten fußt die mathematische Wissenschaft, die „einzig exakte, unfehlbare“. Aber dies ist Mathematik! Ein artiges Spiel für Leute, die nichts zu tun haben.

– August Strindberg

Das Problem ist nicht ein Konstrukt der Mathematik, hier der Arithmetik, sondern daß die Mathematik als solche von ihren Fans eine solche Ehrerbietung erfährt, die weit über die reale Nützlichkeit des Konstrukts hinaus geht.

Mathematik = ist als ein aus Zahlen und Buchstaben bestehendes erdachtes Konstrukt-Konglomerat ein unterstützendes mentales Hilfs-Werkzeug für letztlich praktische Gestaltung.

Mehr nicht – aber als solches an den passenden Stellen eingesetzt, nützlich.

Auch ein Axiom, dem jede Wirklichkeit (Wahrheit) abgeht, kann (als provisorische Annahme) in einem begrenzten Kontext hilfreich und also… enorm nützlich sein.

Zweiter Punkt: Regelwerke entziehen sich als solche einer Bewertung in richtig und falsch.

Die Mathematik funktioniert, wie jedes andere Spiel (z.B. „Mensch ärgere Dich nicht“), innerhalb eines Regelsystems, auf das sich die Spieler/Rechner einigen konnten. Dieses hier beruft sich auf den Herrn Riese.

Wer sich auf ein regelbasiertes Spiel einläßt,
hat das Konstrukt kommentarlos akzeptiert.

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