Gut beobachtet. 😎
Erstens: Ja, in dieser Dimension, in der Frequenz, in der wir uns hier auf dem Planeten Erde befinden ist alles, was vor dem Bewußtsein stattfindet, also alles, was wir „das Geschehen“ nennen, nur durch unsere Sinne erfahrbar.
Zweitens: Sämtliche Sinne funktionieren ausschließlich über Bewegung. In Stillstand, in Bewegungslosigkeit sind sie tot, funktionslos.
Und das nährt die Idee, es gäbe eine fortschreitende Abfolge von zeitlichen Einheiten. Ansonsten (in Wirklichkeit) gibt es sie nicht.
Zeit ist eine Illusion.
Denke immer daran, daß es nur eine
wichtige Zeit gibt: Heute. Hier. Jetzt.– Leo Tolstoi
Eine andere Zeit gibt es nicht.
Alles andere sind bloß Ideen.
Aber all diese Vorstellungen von „morgen, übermorgen, gleich, gestern“ haben wir nicht wirklich zur Verfügung: In ihnen können wir nicht leben. Leben können wir nirgends sonst als hier – und zwar jetzt.
Zeit = ist eine Metapher.
Hat man eine Metapher nur oft genug gehört und paßt nicht gut auf, fängt man irgendwann an, ihren Inhalt für wahr zu halten, für real existierend. Dann ist es gar nicht mehr so einfach, zwischen Konstrukt und Realität zu unterscheiden, zumal wir von früh an auf die „Existenz“ der Zeiten (Vergangenheit, Zukunft) konditioniert wurden.
Das kann so weit gehen, daß wir die einzige „Zeit“, die randvoll ist von Realität, nämlich die Gegenwart, für illusionär halten, für ein behelfsmäßiges Brücken-Konstrukt zwischen Vergangenheit und Zukunft, in dem wir Ziele formulieren.
Ziele werden allesamt in die Zukunft projiziert. Dadurch wird scheinbar bedeutend, was es gar nicht gibt: Die Zukunft.
Die lebendige Gegenwart…
wird darüber fast vergessen.
Gerd: „Es gibt keine Zeit, Zeit wurde einzig erschaffen um die Logik des Menschen am laufen zu halten.“
Ja, es gibt keine Zeit.
Und nein, Zeit wurde nicht erschaffen. Es gibt sie nicht.
Alles Wahrzunehmende ist in einem Atemzug enthalten.
Die Logik, mit der Idee der „Zeit“ verknüpft, funktioniert nur innerhalb des engen Aktions-Radius des Verstandes. Wesentliches ist dem Verstand und seiner Logik nicht zugänglich.
Gerd: „Einstein beschäftigte sich intensiv mit der Zeit, vergebens, denn er konnte das Wesen der Zeit nicht erkennen.“
Zeit hat kein „Wesen“. Denn es gibt sie gar nicht.
Einstein konnte das nicht sehen. Er beschäftigte sich mit einem Phantom, einer Fata Morgana, einer Illusion.
Das Erste, was die niedere Wissenschaft – die mehr sein will als ein materiell ausgerichtetes Glaubenssystem – leisten muß ist: Realität von Illusion zu unterscheiden.
Daß aber auch das, was wir „Realität“ nennen, ebenfalls bloß eine Illusion ist, können wir als höhere Wissenschaft bezeichnen.
Gerd: „Zeit ist ein Kunstgriff der Natur damit nicht alles gleichzeitig passiert“
Genauer gesagt: Es handelt sich hier
um einen Kunstgriff des Verstandes.
Der Verstand arbeitet (unter anderem) ähnlich einem Magier: Er versteht es, Dinge erscheinen zu lassen, die gar nicht da sind und Dinge verschwinden zu lassen, obwohl sie da sind und sogar unmittelbar mit den Augen gesehen werden (könnten) !
Es ist einzig der Verstand, der uns die Illusion von Zeit beschert.
Und dieser macht das ohne unser bewußtes, absichtliches Zutun.
Ja, es ist unser konditionierter Verstand, der „autonom“ entscheidet, was wir sehen und wahrnehmen und… was nicht.
Daß es keine Zeit gibt und das vermeintliche „Wahrnehmen“ von Zeit eine Illusion ist, daß wir uns hier quasi selber etwas vormachen, das bedeutet aber dennoch nicht, daß die Nutzung von Uhr und Kalender in unserem Erdenleben unnütz wären.
Wir können die Illusionen nutzen ― ohne ihnen aufzusitzen.
Es gibt zwei Tage im Jahr,
an denen man nichts tun kann.
Der eine ist gestern, der andere morgen.
– Dalai Lama –