Diese Liebe ist die Philo-Sophia, die Liebe zur Weisheit, und Sokrates ist ihr Prophet.
– Barbara Zehnpfennig
Hier geht es nicht um Religiöses; auch nicht um religiöse Figuren wie Messias oder Prophet. Hier geht es um etwas, zu dem wir alle qua Geburt das Zugangsrecht haben. Bei vielen Menschen ist dieser Zugang etwas verschüttet, durch den Verstand – durch unsere Art zu denken und zu werten – blockiert, das ist alles.
Ein Mann wie Sokrates hilft wie eine Hebamme: Er erschafft nichts, was nicht schon vorhanden wäre. Er hilft, die Umstände ein wenig zu begünstigen, damit das, was schon vorhanden ist, etwas leichter ans Licht kann.
Sokrates, bekannt und gefürchtet wegen seiner Sucht, andere in Gespräche zu verwickeln, (Quelle)
– Barbara Zehnpfennig
Es war eher ein Entwickeln, denn ein Verwickeln. Und seit wann klassifizeren wir die Tätigkeit der Lehrer als Sucht?
Die Lehrer der Weisheit nutzen unterschiedliche Techniken, um ihren Schülern zu helfen, an ihr eigenes Licht der Weisheit zu gelangen. Die Liebe des Sokrates drückte sich, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, in der „Hebammen-Technik“ aus.
Die Schüler suchten den Mann aus freien Stücken auf. Sie hatten ihn also nicht wegen seiner Gesprächsweise gefürchtet, sondern ihn genau wegen seiner Qualitäten aufgesucht. Und das ist ein Indiz für die bereits sehr hohe Geistige Reife derer, die ihn besuchten.
Die heutigen Philosophie-Studenten und -Professoren jedoch, ja sie würden ihn wohl fürchten. 😲 Zu Recht.
Akademische Herangehensweise an einen Mann
wie Sokrates kann das Verstehen nicht fördern.
Würde der Begriff Philosophie im Wortsinn verstanden werden können, die Sokratische Methode wäre gängige Praxis in den philosophischen Seminaren – vielleicht sogar auf dem Campus, unter den Studenten.