Raum

Erde_1800

Weil du die Augen offen hast, glaubst du, du siehst.

– Johann Wolfgang von Goethe

Täuschung, die wir
uns selbst erlauben.

Bezüglich Wahrnehmung haben wir das Sehvermögen an die erste Stelle gesetzt. Gemeinhin glauben wir: „Die Dinge sind exakt so, wie wir sie sehen.“

Frage: Warum bzw. wann glauben wir, etwas zu sehen?

In der von uns so genannten Realität nehmen wir Dinge wahr – aber nicht so, wie sie sind. Da muß erst einiges zusammen kommen…

Voraussetzungen für Sichtbarkeit sind…

◾ das Seh-Organ
◾ die Idee vom Raum
◾ von Dingen reflektiertes Licht
◾ die Frequenz der vermeintlichen Objekte
◾ die Interpretationen des funktionalen Verstandes

Ohne (mindestens !) diese 5 Voraussetzungen können wir in dieser Dimension, die wir Erdenleben nennen, nichts sehen, sind wir einfach blind.

Raum = ist (bzw. nennen wir) die Leere zwischen den Objekten,
oder das, was übrig bleibt, wenn ALLES (!) Materielle entfernt ist.

Die Idee RAUM setzt Begrenzung voraus.

Frage: „Warum ist es im absolut leeren Raum (ohne Wände!) stockfinster, obwohl die Sonne scheint?“

Meist sind wir uns nicht bewußt, daß das, was wir „hell und licht“ nennen, nur Reflektierungen sind. Das bedeutet:

Keine Objekte =
keine Helligkeit

Die Helligkeit entsteht nicht über das Licht selbst, sondern über die Reflektierungen des Lichtes an den Oberflächen der Objekte.

Sind die gegeben, sprechen wir von einem „hellen Raum“.

Damit der funktionale Verstand – über die Informationen des Seh-Organs – einen „hellen Raum“ ausmachen (interpretieren) kann, braucht es nicht nur das Sonnenlicht, sondern zweitens (scheinbar existierende) Objekte. In Wirklichkeit ist der Raum zwischen uns und den Objekten jedoch „dunkel“, bzw. unsichtbar.

Kein Objekt vorhanden heißt: Völlige Dunkelheit – trotz Lichtquelle.

Die Reflektionen der Objekt-Oberflächen gaukeln
uns vor, es handele sich um einen „hellen Raum“.

Täuschung, wohin man schaut.

Einen „gestauchten Raum“ oder einen „expandierenden Raum“, von denen einige Leute der Wissenschaft gelegentlich sprechen, kann es gar nicht geben, da kein Raum als solcher existiert.

Raum = ist kein Objekt, mit dem man irgendwie verfahren kann, sondern bloß eine unbewußt (also „automatisch“) funktionierende Annahme.

Die Idee von „Raum“ ist in unserm Erdenleben nützlich, aber nicht wahr. Sie wird von nahezu allen Menschen geteilt, denn wir müssen nichts für sie tun. Vermeintlich Selbstverständliches… wird nicht in Frage gestellt.

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In einer weiteren Perspektive zeigt sich, daß nicht nur der Raum als solcher, sondern auch die vermeintlich „materiellen Objekte“ ebenfalls nur eine Illusion sind.

Es ist die spezielle Frequenz, die Schwingung, die uns die Objekte als „materiell“ erscheinen und fühlen lassen.

Die Ausstellung „Körperwelten“ zeigt uns nicht die Wirklichkeit des Menschen, sondern nur eine weitere Schicht der Illusion, die wir „Realität“ nennen.

Die Wirklichkeit ist paradox –
und keinesfalls logisch-linear.

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Interpretation

Was die Objekte angeht… Wie sie in Wirklichkeit beschaffen sind, wird man nicht sagen können, aber eines läßt sich klar sagen: Sie sind nicht so, wie wir sie sehen.

Und kein Objekt kann von den 7,8 Milliarden menschlichen Augenpaaren auf die selbe Weise gesehen werden. (Von den vielen nicht menschlichen Augenpaaren mal ganz abgesehen)

Wir sehen die Objekte nicht wie sie sind,
sondern wir sehen unsere Interpretation.

Genauer: Die Objekte erscheinen uns so, wie sie der funktionale Part des Verstandes vollautomatisch interpretiert.

Vollautomatisch heißt hier: Dazu werden
✵ weder Bewußtheit,
✵ noch der intellektuelle Teil des Verstandes,
✵ noch eine Absicht gebraucht.

Hier, in dieser Frequenz nehmen wir Objekte wahr, die es so nicht wirklich gibt. Diese Objekte sind aber die Voraussetzung dafür, daß uns der funktionale Verstand die Idee von Raum suggeriert.

Ohne das Vorhandensein von Objekten wird diese Idee (RAUM) gar nicht gebraucht.

Keine Objekte = kein Raum.

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Bewegung

Zweitens wird die Bewegung gebraucht, um in der physischen Welt überhaupt etwas wahrnehmen zu können. Unsere körperlichen Sinne sind auf Bewegung angewiesen.

Gerd: „das Bewusstsein … muss ja erst einmal den Raum dafür erschaffen das überhaupt Zeit entstehen kann, durch Bewegung“

Unsere menschliche Art der (äußeren) Wahrnehmung ist auf Bewegung angewiesen.

Es betrifft alle unsere Sinne:

Ohne Bewegung gibt es kein
(!) sinnliches Wahrnehmen.

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Zeit

Und bewegen sich Objekte gegeneinander, bzw. in Bezug auf den Beobachter, „entsteht“ erst das, was wir Zeit nennen. Es gibt sie nicht wirklich, aber der Verstand kann nicht anders, als Zeit zu „imaginieren“, sobald er Bewegung interpretiert.

Keine Bewegung = keine Zeit.

Zeit  📌

Örtlichkeit

Einen Ort (locus) oder Standpunkt gibt es letztlich ebenfalls nicht.

Einen Ort imaginieren wir dann, wenn wir mindestens ein Objekt im ebenfalls nicht existierenden Raum ausmachen können. Ohne eine Referenz gibt es keinen Ort, gibt es keine Stelle.

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Raum, Zeit & Wirklichkeit

Da ist nicht Zeit, noch Raum, kein vor und nach. Alles ist gegenwärtig umschlossen in einem Jetzt, in dem tausend Jahre so kurz sind wie ein Augenblick.

– Meister Eckhart

Raum ist eine Art AXIOM: Er wird als wahr angenommen, ohne wahr zu sein.

RAUM ist nicht wirklich.
✿ Raum ist ein kognitiver Hilfsbegriff.
✿ Der Begriff Raum weist auf Begrenzung.
✿ Raum „an sich“ ist nichtexistent und unvorstellbar.
✿ Der Begriff Raum existiert NUR in Verbindung mit Objekten.

Kein Objekt => kein „Raum“.

Die Illusion von Raum entsteht erst durch die Vorstellbarkeit objekthafter Begrenzung (z.B. Wände) oder als Distanz zwischen vermeintlich einzeln existierender Objekte (z.B. Galaxien).

Bewegt sich ein Objekt gegen ein anderes, entsteht die
Illusion von ZEIT, die es „an sich“ ebenfalls nicht gibt.

Gerd: „Der Raum ist eine notwendige Vorstellung, a priori die allen äusseren Anschauungen zum Grunde liegt.“

Raum ist eine axiomatische Vorstellung.

Gerd: „Man kann sich niemals eine Vorstellung davon machen, dass kein Raum sei, ob man sich gleich wohl denken kann, dass keine Gegenstände darin angetroffen werden.“

Man kann sich einen leeren Raum nur dann und deshalb vorstellen, weil oder wenn er durch Objekte, zum Beispiel Wände, begrenzt ist. Aber auch dann sehen wir keinen „Raum“, sondern „seine“ Begrenzung. Den Raum nehmen wir an, den setzen wir unbewußt voraus.

Raum ist ein Hilfs-Axiom in unserer 3D-gedachten Welt.

Die Idee von Raum ist an
das Materielle gebunden.

Wobei das Materielle ebenfalls nur eine nützliche Idee ist und nicht Wirklichkeit.

Osho: „Träume, die sich um sich selber drehen.“

Der Menschenverstand bildet diese Ideen von Raum & Zeit genau so selbständig, wie er hier – obwohl die Grafik (digital) nur drei eingekerbte schwarze Kreise zeigt – ein weißes Dreieck bildet…

Weißes Dreieck

…ohne unser intellektuelles Zutun, ohne unsere Absicht und ohne unser Wissen und: Wir können es nicht einmal verhindern.

Die Dinge sind nicht so, wie wir glauben… sie zu sehen.

Die Dinge erscheinen uns,
wie wir sie interpretieren.

Was bleibt, wenn sich alles das, was wir Realität nennen, in Wirklichkeit als Imagination erweist?

Liebe ist das Einzige im Leben,
was Substanz hat.
Alles andere ist Illusion.

― Osho ―

Der Beobachter

Der Beobachter ist mit der beobachteten Realität untrennbar verbunden.

― Werner Heisenberg

A – Das ist richtig in dem Sinne, wie der Werner seinen Satz wohl versteht: Ohne Beobachter keine „Realität“. Ohne Spiegel nichts Gespiegeltes.

B – In einem anderen Sinne ist er nicht richtig: Zwischen dem Beobachter und dem, was wir im alltäglichen Leben „Realität“ nennen, gibt es keine „Verbindung“. So, wie es auch zwischen einem Spiegel und dem Gespiegelten keine wirkliche Verbindung gibt.

Alles Geschehen hat keinen
Einfluß auf den Beobachter.

So, wie auch Gespiegeltes keine Wirkung auf den Spiegel ausübt.

Beobachtung

Niels Bohr, Realität, Beobachtung, Nirmalo,

• Keine Person sieht das Selbe wie eine beliebig andere.
• Jede neue Perspektive zeigt uns eine neue Gestalt.
• Das Gleiche ist nie (das Selbe wie) das Selbe.
• Nichts Anderes kann das Selbe sein.
• Nichts ist, wie es zu sein scheint.

Mindestens zwei Begriffe müssen wir deutlich unterscheiden:

◾ Realität  und
◾ Wirklichkeit

Realität und Wirklichkeit sind nicht kongruent, nicht identisch.

Realität ist als unsere Projektion
nur eine scheinbare Wirklichkeit.

Die Wirklichkeit ist, wie sie ist. Und so wie sie ist, ist sie uns schon allein wegen der Begrenztheit unserer menschlichen Möglichkeiten der Wahrnehmung nahezu vollständig unbekannt.

Die Realität ist das, was wir „real“ nennen. Sie ist unsere Interpretation einiger Fragmente der Wirklichkeit, die wir vorwiegend über den Filter unserer Sinne wahrnehmen. Die Realität gestaltet sich über unsere Art und Weise, wie wir die Dinge beobachten, benennen, bewerten und einordnen.

Realität = ist nur eine Schein-Wirklichkeit, die darum im Osten Maya = Illusion genannt wird.

Realität ist bloß. . .
unsere Sichtweise.

Dennoch ist der Begriff „Realität“ im gesellschaftlichen Leben als eine Art Arbeits-Begriff nützlich und erforderlich.


Auch ein Satori zeigt dem Sehenden nur das, was er sieht und was er sehen/erleben soll: Einen winzig kleinen Ausschnitt der Wirklichkeit, der sich anschließend als eine beeindruckende Erinnerung (Initiation) im Gedächtnis ablegt.

Niemand sonst sieht
und erlebt das Selbe.

Selbst der das Satori Erlebende
selbst ist nicht mehr der Selbe.

Wert der Statistik

Mit Statistiken kann ich alles beweisen, nur nicht die Wahrheit.

– Von Unbekannt

Wer das weiß, hat mit ihnen kein Problem, denn Statistiken haben mit „Wahrheit“ nichts zu tun.

Sie sind ein primitives Handwerkzeug und als solches in einer speziellen Situation eventuell nützlich, das ist alles. Mehr kann von ihnen nicht erwartet werden. Wer mehr erwartet, hat vielleicht ein Problem mit seiner partiellen Dummheit – nicht mit der Statistik. 🙂 Das Werkzeug selbst hat keinen Wert. Erst die Art und Weise seiner Anwendung generiert ihn.

Statistik = ist eine Zahlen-basierte Methode, welche die Exaktheit einer eng begrenzten Beschreibung beansprucht oder anstrebt.

Der Wahrheitsbegriff ist an dieser Stelle unpassend. Der passendere ist: Realität. Wahrheit beinhaltet mehr als das, was wir Realität nennen, sie bedarf an der jeweiligen Stelle einer genaueren Definition. (Siehe Link unten rechts)

Realität = ist das, was wir über unsere Sinne in Kooperation mit dem interpretierenden Verstand wahrnehmen, begreifen, handhaben und einordnen können.

Die Statistik sollte die zweite Wahl bleiben – wenn wir uns nicht unnötig selbst verdummen wollen.

Wir alle haben das Sensorium für Wahrheit, um viele Dinge bereits von uns selbst aus wahrnehmen, abschätzen und einordnen zu können: Ja, man kann es ungenutzt brach liegen lassen und nahezu uneingeschränkt glauben, was die Statistik-Interpreten uns gerne glauben machen.

Die anspruchsvollere Variante ist aber, dieses Sensorium sich entfalten zu lassen. In diesem (intelligenteren) Fall schrumpft der Wert der Statistik auf ihre echte Größe.

Siehe >  Wahrheit  📌

Wir benutzen die Statistik wie ein Betrunkener
einen Laternenpfahl: Vor allem zur Stütze unseres Standpunktes
und weniger zum Beleuchten eines Sachverhalts.“  – Andrew Lang