Erinnern & Vergessen

Wir vergessen, weil wir müssen und nicht, weil wir wollen.

– Matthew Arnold

So ist es: Die Entscheidung darüber ist uns abgenommen.

Denn weder das Erinnern, noch das Vergessen liegen in unserer Hand. Beidem sind wir komplett ausgeliefert; was aber kein Problem darstellt. Es ist eh nur ein kleines Häufchen an Fragmenten, was wir Erinnerung nennen. Ob es uns gefällt oder nicht:

  • Wir können nicht erinnern, an was wir uns nicht erinnern.
  • Wir können nicht vergessen, was wir gerne vergessen würden.

 

Praktischer Test:
Angenommen, Sie waren gestern 16 Stunden lang wach und schreiben jetzt alle Sequenzen auf, an die Sie sich heute noch erinnern. Wie viele Minuten kommen zusammen?

Der Härtetest: 😎
Wie viele Sekunden bleiben von vorgestern?

Wahrnehmung

Zierlich Denken und süß Erinnern
Ist das Leben im tiefsten Innern.

– Johann Wolfgang von Goethe

Zierlich und süß… 😳

Du scheinst bereits mit Wenigem zufrieden zu sein, Johann Wolfgang, denn Denken und Erinnern spielt sich an unserem Rande ab.

„Im tiefsten Innern“…  findest du Bewußtsein

Erstaunlich, daß du noch nicht darauf gestoßen bist. – Bei deiner Beobachtungsgabe!

Wahrnehmen 
ist vor dem Denken
und vor dem Erinnern.

Wie könntest du etwas erinnern, das du nicht schon vorher wahrgenommen hättest? Was ermöglicht es dir, das eigene Denken und Erinnern wahrzunehmen? Also: 

Wahrnehmung ist bedeutender. . .  als die Erinnerung.

Mal ganz abgesehen davon, daß – im Gegensatz zum Wahrnehmen – das Erinnern immer brüchig bleibt und sukzessive rudimentärer wird.

Wahrnehmung geschieht, bevor Denken
und Erinnern zu funktionieren beginnen.

Und Wahrnehmen geschieht auch dann, wenn sich Denken und Erinnern bereits langsam verabschieden.