Was unser Denken begreifen kann, ist kaum ein Punkt, fast
gar nichts im Verhältnis zu dem, was es nicht begreifen kann. – John Locke
Einige deiner Sätze das Denken betreffend, lassen vermuten, daß du die relative Größe des Verstandes siehst; daß du zwar seine Möglichkeiten schätzt, aber auch problemlos seine Grenzen und sein Unvermögen anerkennst.
Damit befindest du dich außerhalb des Illusionsbereichs der Masse der Intellektuellen, inklusive der der Wissenschaftler, die fast allesamt das Denken, also die intellektuelle Partition des Verstandes für die höchste Instanz halten.
Sie meinen, daß alles am intellektuellen Verstand und mit diesem zu messen sei.
Da deine Sicht auf das Denken nicht begründbar ist, werden sie sagen, daß du dich im Unrecht befindest. Denn ihnen ist der Beweis die Meßlatte.
Was sie nicht verstehen: Diese Meßlatte ist nur ein Werkzeug der Logik, die wiederum auch nur ein Werkzeug des Verstandes ist, der wiederum auch nur ein Werkzeug ist.
Zwar ist das Denken ein genauso wichtiger Teil wie unsere Beine, unser Rückgrat und unser Gleichgewichts-Sinn, aber eben nur EIN Instrument in einem großen Orchester.
Sie können es auch gar nicht verstehen, da sie sich nur im Verstand bewegen und aus ihm heraus die Welt begreifen wollen und grundsätzlich nicht bereit sind, etwas größeres als ihn anzuerkennen. Hier ist die fehlende Bereitschaft zur Draufsicht das größte Hindernis für eine intelligente Öffnung.
Vergleichbar dem Frosch, der nicht aus dem Brunnen klettert, weil er fest davon überzeugt ist, daß sein Blick auf den Himmel der größtmögliche ist.
Ja, was wir mit unser Denken begreifen können, ist kaum ein Fliegenschiß, es ist fast gar nichts im Vergleich zu all dem, was der Verstand überhaupt nicht begreifen kann.
Die gute Nachricht: Es wird auch nicht gebraucht. Das, was wir mittels unseres Denkvermögens nicht begreifen können, braucht auch nicht begriffen zu werden.
Das Mentale hat eine überschaubare Aufgabe. Alles Übrige geht es nichts an.